Im Bereich der Spieleentwicklung gibt es zahlreiche Herausforderungen, die Entwickler bewältigen müssen. Dabei entsteht oft der Wunsch, ein ambitioniertes Projekt zu realisieren, das den eigenen kreativen Vorstellungen entspricht. So war es auch bei meinem Projekt „Egon“, einem Self-Runner-Geschicklichkeitsspiel, das ursprünglich auf einfachem Gameplay basieren sollte. Auch wenn das Projekt nicht vollständig abgeschlossen wurde, möchte ich euch heute einen tieferen Einblick in den Entwicklungsprozess geben und über die Herausforderungen und Lektionen sprechen, die ich auf dem Weg gelernt habe.
Die Anfänge: Von der Idee zum Self-Runner
Die Idee für „Egon“ entstand aus meiner Begeisterung für Geschicklichkeitsspiele, bei denen es darum geht, durch präzise Sprünge und Bewegungen Hindernissen auszuweichen. Self-Runner-Spiele, wie sie vor allem durch Titel wie „Temple Run“ oder „Geometry Dash“ bekannt sind, bieten eine perfekte Kombination aus schnellem Tempo und spielerischem Können. Die einfache Spielmechanik – in der Regel eine Figur, die automatisch vorwärts läuft, während der Spieler im richtigen Moment springen oder ausweichen muss – macht sie zu einem idealen Einstieg in die Spieleentwicklung.
Meine Vision für „Egon“ war es, ein zugängliches, aber forderndes Spiel zu schaffen, das durch seine Minimalistik und Geschicklichkeitselemente besticht. Die Atmosphäre sollte simpel, aber fesselnd sein, und den Spieler auf eine Reise durch abwechslungsreiche, hindernisreiche Welten schicken.
Erste Schritte in der Entwicklung: Einblicke in den Prozess
Zu Beginn stand ich vor der Herausforderung, mich in die Grundlagen der Spieleentwicklung einzuarbeiten. Da ich vorher keinerlei Erfahrung in diesem Bereich hatte, war es ein Lernprozess, der viel Zeit und Geduld erforderte. Das Erlernen von Programmiersprachen wie C# und der Umgang mit Game Engines wie Unity war eine wichtige Grundlage, um die technischen Anforderungen des Spiels zu verstehen und umzusetzen.
Der Hauptfokus lag zunächst darauf, die Grundmechanik eines Self-Runners zu entwickeln. Dazu gehörte die Implementierung von Kollisionserkennung, Sprungbewegungen und einer stabilen Spiellogik, bei der die Figur unaufhörlich vorwärts läuft. Besonders wichtig war hierbei die Anpassung des Schwierigkeitsgrades, um den Spielspaß zu maximieren und gleichzeitig den Spieler herauszufordern.
Vom Self-Runner zu einem ambitionierteren Projekt
Während die Idee eines klassischen Self-Runners anfangs im Vordergrund stand, wuchs mit der Zeit mein Wunsch, das Projekt zu erweitern. Inspiriert von atmosphärischen Puzzle-Spielen wie „Limbo“ oder „Inside“, wollte ich „Egon“ einen tiefergehenden Charakter verleihen. Meine Vorstellung war es, das simple Konzept mit rätselhaften Elementen zu kombinieren, die den Spieler zum Nachdenken anregen und ihm mehr Freiheit bei der Lösung von Aufgaben bieten sollten.
Mit dieser Erweiterung der Spielidee wuchs jedoch auch die Komplexität des Projekts. Neue Herausforderungen, wie die Implementierung von interaktiven Umgebungen und nicht-linearen Spielfortschritten, kamen hinzu. Für jemanden, der neu in der Spieleentwicklung war, bedeutete dies eine steile Lernkurve. Dennoch empfand ich diesen kreativen Prozess als äußerst bereichernd.
Motivation und Hindernisse: Warum „Egon“ nie fertig wurde
Obwohl ich sehr begeistert von „Egon“ war, wurde schnell klar, dass die Entwicklung eines Spiels viel mehr Zeit und Engagement erforderte, als ich ursprünglich dachte. Neben den technischen Herausforderungen kam auch der Zeitfaktor ins Spiel. Da ich parallel zu anderen Projekten und Verpflichtungen arbeitete, fiel es mir schwer, den nötigen Fokus auf „Egon“ zu legen.
Ein weiterer Grund für das Stocken des Projekts war die Motivation. Oft ist es leicht, sich von neuen Ideen oder der Weiterentwicklung eines Spiels ablenken zu lassen. Während der Entwicklungsphase stieß ich immer wieder auf neue Konzepte, die ich integrieren wollte, was die ursprüngliche Einfachheit des Spiels verwässerte. Dies führte letztlich dazu, dass das Projekt „Egon“ in der Planungsphase hängenblieb und nie vollständig abgeschlossen wurde.
Einblicke in die Demo: Was „Egon“ hätte sein können
Auch wenn das Projekt „Egon“ nicht vollendet wurde, möchte ich euch dennoch eine kleine Demo des Spiels präsentieren. In der Demo bekommt ihr einen Eindruck davon, wie das Gameplay funktioniert und welche Richtung das Spiel einschlagen sollte. Die grundlegende Mechanik des Springens und Ausweichens ist bereits implementiert, und auch erste Level-Designs geben einen Vorgeschmack auf das fertige Spiel.
In der Demo habt ihr die Möglichkeit, als Spieler die verschiedenen Hindernisse zu überwinden, indem ihr im richtigen Moment springt und ausweicht. Auch wenn die Demo noch nicht vollständig poliert ist, gibt sie einen guten Einblick in die Spielidee und zeigt, wie „Egon“ als Self-Runner hätte funktionieren können.
Lektionen aus dem Projekt: Was ich aus der Entwicklung von „Egon“ gelernt habe
Obwohl „Egon“ nie als fertiges Spiel veröffentlicht wurde, hat mir das Projekt viele wertvolle Lektionen vermittelt. Hier sind einige der wichtigsten Erkenntnisse, die ich aus der Entwicklung mitgenommen habe:
1. Fokus auf eine klare Spielidee
Einer der Hauptgründe, warum „Egon“ nie fertig wurde, war die mangelnde Fokussierung auf eine klare, einfache Spielidee. Während der Entwicklung hatte ich den Drang, ständig neue Elemente hinzuzufügen, was die ursprüngliche Vision verwässerte. Eine klare Spielmechanik und ein eindeutiges Ziel sind entscheidend, um ein Projekt erfolgreich abzuschließen.
2. Motivation und Zeitmanagement
Die Entwicklung eines Spiels erfordert viel Durchhaltevermögen. Besonders bei Indie-Entwicklungen oder Hobbyprojekten ist es wichtig, die eigene Motivation aufrechtzuerhalten und sich feste Zeitfenster für die Arbeit am Projekt zu setzen. Ohne einen klaren Plan und regelmäßige Fortschritte kann ein Projekt leicht ins Stocken geraten.
3. Lernen durch Tun
Auch wenn „Egon“ nicht fertig wurde, war das Projekt eine großartige Lernmöglichkeit. Die praktische Anwendung von Programmierkenntnissen und das Arbeiten mit Game Engines wie Unity haben mir wertvolle Fähigkeiten vermittelt, die ich in zukünftigen Projekten nutzen kann.
4. Flexibilität in der Entwicklung
Es ist wichtig, während der Spieleentwicklung flexibel zu bleiben und bereit zu sein, Ideen zu ändern oder zu verwerfen, wenn sie nicht wie geplant funktionieren. Auch wenn es schwerfällt, sich von bestimmten Features zu verabschieden, ist dies oft der richtige Schritt, um den Fertigstellungsprozess voranzutreiben.
Fazit: Ein unvollendetes, aber lehrreiches Projekt
Auch wenn „Egon“ nie zu einem vollwertigen Spiel herangewachsen ist, war es ein spannendes Projekt, das mir viele Einblicke in die Spieleentwicklung und die damit verbundenen Herausforderungen gegeben hat. Es hat mir gezeigt, wie viel Arbeit und Detailtreue in der Entwicklung von Computerspielen steckt, und hat meinen Respekt für Entwickler, die ihre Projekte erfolgreich abschließen, deutlich erhöht.
Falls ihr neugierig seid, wie „Egon“ hätte aussehen können, lade ich euch ein, die kleine Demo auszuprobieren und selbst einen Eindruck davon zu bekommen. Wer weiß, vielleicht werde ich eines Tages die Motivation finden, das Projekt wieder aufzunehmen und zu einem vollständigen Spiel zu machen. Bis dahin freue ich mich, die Erfahrungen und Lektionen aus „Egon“ in zukünftigen Projekten anzuwenden.